15.07.2024 - Hochwassereinsatz NRW/RP
In der Nacht von 14. auf 15. Juli kam es in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu einer Jahrhundert-Flut. Der meist genannte Ort: Ahrtal. 130 Menschen verloren in dieser Flut ihr Leben, mehr als 4200 Gebäude & Konstruktionen wurden durch das Wasser beschädigt, 400 dieser Gebäude wurden unter den Fluten mitgerissen und komplett zerstört. Die Folge: Kein Strom, keine Wasserversorgung, keine Unterkünfte. Etliche Menschen verloren ihren gesamten materiellen Besitz.
Unser Ortsverband wurde zur Technischen Hilfeleistung in den Bereichen Pumpen, Einsatzstellen-Sicherung und BR (Bereitstellungsraum)/Infrastruktur alarmiert.
Insgesamt waren unser Helfer/innen sechs Wochen im Einsatz Die erste davon in Eschweiler, nahe Aachen. Danach verlegten wir an den Nürburgring, wo der Bereitstellungsraum fürs THW, die Bundeswehr und verschiedene Hilfsorganisationen aufgebaut wurde.
Die weiterhin schlechte Wetterlage erschwerte die Einsatzlage massiv, denn ein Ankommen gegen die Wassermassen schien anfangs unmöglich Unter Einsatz mehrerer Schmutzwasserkreisel-Pumpen und Tauchpumpen wurden Keller und Felder leer gepumpt.
Am Nürburgring angekommen, begannen direkt die Aufbauarbeiten der Sanitär-Bereiche. In Zusammenarbeit mit der ToiToiDixi-Group und der Bundeswehr und unter Leitung unseres erfahrenen BR-Kameraden Tobias Harneit wurden Toiletten- und Duschcontainer aufgebaut, zusätzlich wurden Dusch- und Umkleidezelte errichtet Denn für mehr als 16.000 Helfer/innen, die in Schichtsystemen im Bereistellungsraum unterkamen & versorgt werden mussten, reichten die lokalen Sanitäranlagen nicht aus.
Zeitgleich verlegte unser ESS-Trupp ins Tal, um dort die Statiken einsturzgefährdeter Brücken zu überprüfen. Dort bauten sie sich ein provisorisches Lager auf ..
Nicht zu vergessen sind unsere Helfer/innen, die in Uelzen alles Organisatorische erledigt haben. Auch sie waren im Einsatz, wenn auch eher ‚unsichtbar‘. Alarmierung der Helfer/innen und Befehlsausgabe in der Unterkunft, Verwaltung der Personalien & Kontaktierung der Arbeitgeber/innen, Kommunikation mit anderen Ortsverbänden, unserer THW-Führung und den Kräften an der Einsatzstelle, Empfangnahme der rückkehrenden Kräfte und und und.
Diese Naturkatastrophe war womöglich der größte Einsatz des THW.
Wir erinnern uns, trotz der schlimmen Situation & all den erschütternden Bildern, mit einem Lächeln an die wirklich rührende Dankbarkeit der Betroffenen & die tolle Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Firmen.
In der Farbe getrennt, in der Sache vereint.