20.01.2003 - THWAY: Hubschrauberabsturz Elbe-Seitenkanal
Heute stellen wir euch einen Einsatz vor, der wohl hoffentlich nicht so schnell wieder vor kommt..
Am 20. Januar 2003 war der Rettungshubschrauber Christoph 19 auf dem Rückflug von einer Unfallklinik in Hamburg nach Uelzen. In Hohe Bienenbüttel flog der Pilot dann unter einer Brücke hindurch. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft wurden dabei möglicherweise Eisstücke aus dem Kanal hochgewirbelt und rissen den Heckrotor ab. Der Hubschrauber soll in das auf dem Wasser treibende Eis eingetaucht sein. Der Anwalt des Angeklagten, Frank, sagte, zwei Gutachter schließen jedoch eine Verwirbelung von Eisstücken aus. (@welt)
Mit dem THW waren unter anderem das DRK Uelzen, die Feuerwehr Uelzen und die Polizei Uelzen im Einsatz.
Auch Sascha Plachetka aus unseren Reihen, zu dem Zeitpunkt Gruppenführer unserer 1. Bergung, war in diesem Einsatz aktiv. Er beschreibt seine Erinnerungen so.
,... es war Januar und sehr kalt. Wir wurden alarmiert, um mit unseren Pontons bei dem seinerzeit vorherrschendem Eisgang auf dem ESK die Such- und Bergungsarbeiten zu Wasser zu unterstützen, weil die #Feuerwehr damals nur Kunststoffboote hatte, die nicht eisgangfähig waren. Wir haben dann zwei Halbpontons eingesetzt. Mit Stangen & Tauchern aus Lüneburg wurde der Hubschrauber geortet. Nach dem Fund haben die Taucher den Leichnam des Notarztes geborgen. Wir haben diesen an Bord genommen & an Land gebracht. Im weiteren Verlauf des Einsatzes haben wir die Einsatzstelle großräumig ausgeleuchtet und bei der Bergung des Hubschraubers unterstützt. Dazu kam ein Autokran aus der freien Wirtschaft. Außerdem war das THW Lüneburg auch vor Ort, um die Ausleuchtarbeiten zu unterstützen. Der ganze Einsatz hat etwa 5 Stunden gedauert!'
Puh .. mit so einem Einsatz rechnet wohl niemand.
Der Pilot wurde laut verschiedenen Artikeln noch lange psychologisch betreut.
Auch für unsere Einsatzkräfte kann es bei Bedarf eine Einsatznachsorge geben, schon gewusst? Dafür gibt es speziell ausgebildete Teams.
Den verunglückten Hubschrauber kann man heute noch anschauen. Darüber spalten sich die Meinungen noch immer, doch wir finden, es ist eine schone Geste um dem Unglücksopfer zu gedenken
Der gelbe Hubschrauber neigt sich in der Luft, die Rotorblätter ragen in den blauen Himmel, "Christoph I" steht an der Einstiegstür: Der ausgemusterte ADAC-Helikopter, der seit 2006 am Münchner Flughafen ausgestellt ist, gehört zu den Hauptattraktionen des Besucherparks. Für den Automobilclub sind die Maschinen der Baureihe BO 105 von großem historischem Wert. Doch ausgerechnet der dort ausgestellte Hubschrauber hat eine eher unrühmliche Geschichte: Es ist die Maschine, mit der 2003 ein ADAC-Pilot verbotenerweise unter einer Brücke durchgeflogen und bei Uelzen in einen Seitenkanal der Elbe gestürzt war. Ein 36-jähriger Notarzt konnte sich nicht mehr retten und ertrank in dem Wrack! (@sz)
Link des 1. Artikels: welt.de, 03.09.2005, Todesflug von "Christoph 19" vor Gericht, www.welt.de/print-welt/article162813/ Todesflug-von-Christoph-19-vor-Gericht.html
Link des 2. Artikels: sueddeutsche.de, 27.02.2014, ,Der Todesflug von Christoph 19', www.sueddeutsche.de/muenchen/ adac-hubschrauber-am-flughafen-muenchen-der-todesflug-von-christoph-19