Am vergangenen Freitag um 20:10 Uhr erreichte das THW Uelzen die Einsatzmeldung über ein vom Einsturz berohtes Gebäude in Innenstadtnähe Uelzen. Das an der Ebstorfer Straße gelegene Gebäude des ehemaligen St. Viti Krankenhauses (danach Polizeischule) wies nach einer Bombendetonation ehbliche Schäden an der Tragstruktur auf. Zum Zeitpunkt der Detonation hielten sich keine Personen im Inneren auf. Verletzte Personen gab es nicht.
So stellte sich für die Einsatzkräfte das Übungs-Szenario für den Abend dar. Im Zuge der jährlich stattfindenden Fortbildung der Niedersächsischen Einsatzstellen-Sicherungs-Systeme (ESS) des THW wurde bewusst eine Lage gewählt, die schwere Gebäudeschäden in Stadtlage nachstellt. Die 3 ESS-Trupps des Landesverbandes Bremen-Niedersachsen stammen aus Northeim, Achim und (diesmal gastgebend) Uelzen. Die Proprietäre Aufgabe der Trupps besteht darin ggf. angeschlagene Bauwerke oder Strukturen auf minimalste Bewegungen hin zu beobachten, um so für die Einsatzstelle durch frühzeitiges Erkennen von Veränderungen am Objekt die Einsatzstelle für die beteiligten Kräfte sicherer zu machen.
In dieser Einsatzübung ging es nun darum das Zusammenwirken der Trupps untereinander innerhalb einer Einsatzstruktur zu üben. Weiter wurde die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzkräften wie Feuerwehr und THW geübt. Jeder Trupp hatte zudem die Baufachberater seines Ortsverbandes mitgebracht, so dass deren Zusammenarbeit und Abstimmung in einer solchen Lage auch geprobt werden konnte.
Am Gebäude galt es nun die Systeme in Stellung zu bringen, das Vorgehen abzustimmen und in die Tat umzusetzen. Der relativ große Gebäudekörper von ca. 20 x 50 m im Grundriss und zwei Vollgeschossen zzgl. Dach erforderte den Einsatz von zahlreichen Reflektoren, die die Überwachung von ausgesuchten Bauteilen durch die Vermessungsgeräte der ESS-Trupps ermöglichen.
Tatkräftige Unterstützung erhielten die Trupps durch die Uelzener Feuerwehr, die mit zwei Drehleiter-Fahrzeugen samt Personal vor Ort war. In Zusammenarbeit mit den Helfern der Trupps, sowie weiteren Helfern aus dem Technischen Zug des THW Uelzen konnte so unter Übungsbedingungen das Kleben der Reflektoren an die Gebäudeaußenwände geübt werden.
Helfer der ersten und zweiten Bergungsgruppe drangen zwischenzeitlich in das Gebäude ein und erkundeten in kleineren Trupps das Innere. Gleichzeitig war die Westerweyher Ortswehr, die sich der Übung angeschlossen hatte, mit eigenen Übungsaufgaben im und am Haus im Einsatz.
Geleitet wurde der Übungseinsatz vom Zugtrupp des THW Uelzen, der zum einen die Einsatzabschnittleitung für die ESS-Trupps realistisch darstellte und zum anderen die Übungsleitung für die nicht unmittelbar mit der Einsatzstellensicherung betreuten Kräfte übernahm.
Gegen 22:30 Uhr wurde die Übung planmäßig abgebrochen, so dass die Kräfte nach Rückbau gegen 23:00 Uhr gemeinsam in die THW Unterkunft einrücken konnten. Bei gemeinsamer Verpflegung wurden erste Ergebnisse und Erfahrungen diskutiert und ein im Gesamten positives Fazit gezogen.
Dank gilt der Feuerwehr Uelzen, die mit ihrer Unterstützung die Übung realistischer hat werden lassen. Weiterhin danken wir der Firma Saevecke, die das Gebäude zur Verfügung gestellt hat.