30.06.2024 - Pumpen & Baum auf Haus
Uelzen / Dalldorf.
Am frühen Morgen des heutigen Sonntags, 30.06.2024, wurden um 05:35 Uhr die ersten Kräfte unseres Ortsverbandes in Folge des Starkregens alarmiert.
Eingesetzt waren insgesamt 35 Helfer/innen, gemischt aus all unseren (Fach-)Gruppen: Infrastruktur, Wassergefahren, Bergung, N, UL, ESS, Zugtrupp und dem Stab. Als wäre es bei uns üblich, dass wir passend zum geplanten OV-Lager einen Einsatz bekommen & schon einsatzbereit in der Unterkunft sind (throwback Meppen 2018) stiegen manche Helfer/innen, die nach dem gemeinsamen Fußballabend im OV übernachteten, sozusagen vom Feldbett in die LKWs.
Die Leitung und Koordinierung (LuK) wurde durch den Stab gestellt, der Zugtrupp koordinierte die Einsatzaufträge & Kräfte und an den Einsatzstellen selber arbeiteten alle Eingesetzten gemischt aus dem Technischen Zug.
Die Besonderheit: es mussten gleichzeitig drei Einsatzstellen angefahren werden!
Einsatzort 1: Uelzen. Eine Garage stand bis ca. Lenkradhöhe unter Wasser und musste ausgepumpt werden.
Einsatzort 2: Uelzen. Nebenstraße von Einsatzort 1. Ein Keller war vollgelaufen & musste ebenfalls ausgepumpt werden.
Einsatzort 3: Dalldorf, ca. 20km von unserer Unterkunft entfernt. Eine Eiche ist auf ein Wohnhaus gefallen, unsere Kräfte wurden zu Säge- und Räumarbeiten angefordert.
Schon in der Nacht standen mehrere Straßen unter Wasser, wie so üblich auch der unserer Zufahrtsstraße anliegende Bohldamm-Tunnel. Einer unserer Kameraden Christopher Fehlhaber, der auch in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, übergab die Einsatzstelle in Uelzen an seine Kameraden der Fachgruppe Infrastruktur. Beide Einsatzstellen wurden aufgrund der Nähe zueinander unter der Leitung von Tobias Harneit zeitgleich geführt.
Gegen den frühen Mittag, nach ca. sechs Stunden im Einsatz, konnten die dort eingesetzten Kräfte einrücken.
Parallel dazu hatten 15 Helfer/innen nach Dalldorf verlegt. Dortiges Szenario: eine hochgewachsene Eiche ist auf ein Wohnhaus gestürzt. Es kann von Glück gesprochen werden, dass es nicht zu Verletzten kam, da sich die Bewohner aus Zufall kurz vorher aus dem Schlafzimmer entfernt hatten, in das die Eiche einbrach.
Das gesamte Dorf schien, als sei es ein großes Einsatzgebiet. Dem Anschein nach könnte es sich nach unseren Vermutungen um eine Windhose gehandelt haben (Achtung: NUR ein Spekulation unsererseits!)
Da mehrere Bäume im Dorf entwurzelt wurden & viele dortige Bereiche betroffen waren, waren in Dalldorf insgesamt fünf weitere Feuerwehren im Einsatz. Die Leitung hatte die örtliche Feuerwehr Suhlendorf, welche von den umliegenden Wehren aus Növenthien, Rosche & Dalldorf unterstützt wurden. Wie auch in Uelzen selbst war außerdem die Feuerwehr Uelzen im Einsatz.
Mittels Ladekran & verschiedenen Sägen wurde an unserer Einsatzstelle die Eiche nach & nach vom Dach abgetragen. Das Ausmaß hielt sich verhältnismäßig in Grenzen, da es sich bei der Bebauung glücklicher Weise um ein Blechdach handelt. Trotzdem wurde unser Fachberater Sascha Plachetka angefordert, um eine mögliche Gefährdungslage des Gebäudes einzuschätzen. Die Locher wurden mit Planen wetterbeständig abgedeckt, da es schon während es Einsatzes zu erneutem Regen kam und weitere Unwetter angekündigt waren.
Gegen 17:00 Uhr verließ der letzte Helfer die Unterkunft richtung Heimweg.
So schnell kann aus einer 24-Stunden-Übung ein All inclusive-Wochenende werden ..
Und trotzdem, oder vielleicht genau deshalb lieben wir unseren Job beim THW!
Damit beenden wir dieses ereignisreiche Wochenende & hoffen, dass ihr alle unverschont von den Wassermassen geblieben seid.